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FunRun Südwestpark

am 11. Juni 2015

FunRun Südwest

Urkunde FunRun Südwestpark folgt wenn veröffentlicht

FunRun Südwestpark in Nürnberg um 18:30 Uhr. Ich will nach der Arbeit hin und 9,9 KM laufen. Ich peile eine Zeit zwischen 1:10 und 1:17 an, eine Zeit unter 1:10 wäre machbar, aber nur, wenn alles stimmt: Wetter (kein Migränewetter, kein Gewitter, keine große Hitze).

In der Arbeit spare ich mir meine Mittagspause bis 15:00 Uhr und fahre in den Süd-West-Park, um meine Startunterlagen zu holen. Ich bin sehr erfreut, als ich in eine der vielen Listen meine Startnummer hinter meinem Namen lese (bzw. lasse sie mir vorlesen, schließlich habe ich meine Lesebrille nicht dabei ;-)): 31. Es sind mehr als 2000 Läufer am Start - und ich habe die Nummer 31 - übrigens eine Lieblingszahl von mir (und an einem 31. wurde ich geboren).

Zurück in der Arbeit schaue ich mir die Wetterseiten mit Regenradar an, es könnte bewölkt sein, aber keine Seite sagt was von Regen oder Gewitter, ca. 20°C sollen es um 18:30 Uhr sein. Ich bin beruhigt. Doch meine Verdauung macht mir mehr Sorgen, ich suche noch ein paar Mal das Örtchen auf. Hoffentlich muss ich nicht Unterwegs, es gibt keine Toiletten auf der Strecke.

Meine Laufschuhe 
 Bikila EVO von 
 Vibram FiveFingersIch hole meine Sporttasche aus dem Auto und ziehe mich um, meine schwarze kurze Tight von Ladyworks, mein rosa Teilnehmershirt vom Nürnberger Frauenlauf von 2013 mit dem Schriftzug "perfekt" auf der Brust und meine blauen Bikila EVO, die ich mir dieses Jahr gegönnt habe und in denen ich prima laufen kann! Und dann fahre ich um 18:00 Uhr los, der Südwestpark ist nur ein paar Minuten von meiner Arbeitsstätte entfernt und Parkplätze gibt es dort reichlich.

Am Südwestpark angekommen, setze ich noch mein rosa Visor auf, die rosa Sonnenbrille auf das Visor, startbereit sozusagen, nur im Moment ist der Himmel bedeckt. Meinen Gurt schnalle ich mir um, darauf bringe ich meine Startnummer an, fädle ein Weihnachtsbändchen in die Löcher des Einmalchips für die Zeitmessung und binde ihn am Fußgelenk fest (an die Schuhbändel kann ich ihn nicht befestigen, da meine Bikila Schnellschnürung haben, dann dann gehe ich zum Start.

Der Kidslauf ist in vollem Gange, die Kleinen stehen an der Startlinie, teilweise mit viel zu großen Teilnahmeshirts von diesem Jahr (grasgrün - toll) und dann sprinten sie auch schon los. Ich versuche meine Runtastic-App mal wieder in Gang zu bringen, sie will erst Mal nicht starten, nach 10 Minuten habe ich dann ein Startbild. Die Kids kommen zurück und wir Erwachsenen stellen uns auf - ich ganz weit hinten, ich bin ein Langsamstarter!

9,9 KM-Strecke beim FunRun SüdwestparkDer Startschuss fällt - hinten bewegt sich noch nichts. Ich versuche den Musikplayer im Handy zu öffnen, schon schließt sich die Runtastic-App. An der Startlinie angekommen, aktiviere ich meine Polar GPS-Uhr und drücke auf "Workout starten" meiner Runtastic-App, aber da tut sich gar nichts. Ich laufe langsam weiter, es geht erst Mal ein Stück durch den Südwestpark (meine App bewegt sich auch nach 500 Meter noch nicht). Dann geht es raus, durch den Stadtteil Gebersdorf runter zur Rednitz (die sich in Fürth mit der Pegnitz zur Regnitz vereint). Endlich erzählt mir meine App, dass sie gestartet ist, kurz darauf erfahre ich von der Runtastic App, dass ich bereits 1 KM gelaufen sein soll, als ich den Musikplayer in Gang setze, stürzt die Runtastic App auch noch ab und ich beschließe, ohne zu Laufen, schließlich stoppt meine Polar GPS-Uhr die Zeit und zeichnet die Strecke auf.

Durch Wiesen und Felder laufe ich so vor mich hin, nachdem mich fast alle überholt hatten, gebe ich nun Gas. Meine Strategie: ich sauge mich an die nächste Gruppe ran (schließlich macht das Laufen in der Gruppe mehr Spaß, oder doch nicht?) An der Gruppe angekommen, habe ich nämlich plötzlich keine Lust mehr, hinterher zu laufen, es wird mir zu eng, mit Leuten zu laufen, die ich nicht kenne, also überhole ich - und sauge mich an die nächste Gruppe ran. So werde ich auch immer schneller und überhole immer mehr Leute. Nach 5 1/2 KM kommen wir am neuen Kanal an, es geht nun nach einer spitzen Kehre wieder am Kanal entlang zurück. Hier trinke ich das erste Mal. Und nun kann ich die Läufer sehen, die ich überholt habe, das sind eine ganz Menge. Ich laufe nun hinter einem Mann mit einem blauen T-Shirt her und versuche, an ihm dran zu bleiben, er ist etwas schneller, als ich normalerweise laufe. So könnte ich doch auf eine Zeit unter 1:10 kommen.

Einen dreiviertel Kilometer vor dem Ziel zieht plötzlich mein "Zugpferd" das Tempo an und macht einen Zielsprint. Auch ein paar andere, die ich überholt hatte, sprinten los. Das ist nicht mein Ding, ich style mich lieber (man weiß nie, ob nicht ein Zielfoto gemacht wird ;-)). Ich ziehe mein T-Shirt runter, rücke die Startnummer gerade, wische mir den Schweiß aus dem Gesicht und setze sogar meine pinkfarbene Sonnenbrille auf (Sonne scheint eigentlich nicht). Dann kommt der Zielbereich. Ich laufe ziemlich unbemerkt ins Ziel und meine Zeit ist toll: 1:05:49, das ist ein Schnitt von 9 km/h, das hatte ich bisher erst einmal geschafft, vorletztes Jahr beim 10er beim Finishline "Nürnberger Halbmarathon". Ich bin sehr stolz auf mich.

Ich schaue mich um, ob ich jemanden Bekannten sehe, Petra und Walter z. B. oder Helmut wollte auch teilnehmen, sehe aber niemanden. Ich bin verschwitzt und der Wind ist kalt auf der Haut. Deshalb beschließe ich, nach Hause zu fahren und zu duschen - und mit meiner Katze auf dem Sofa zu kuscheln. Ein schöner Ausklang für einen sehr gelungenen und schönen Tag!

 

© Petra Schuster
Nürnberg, 11.06.2015

FunRun Südwestpark
Eintrag in meinem Lauftagebuch

 

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