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Seenlandmarathon (HM)

am 20. September 2015

Seenlandmarathon

Nürnberger Halbmarathon

Urkunde Nürnberger Halbmarathon 2015

Seit Tagen beobachtete ich bereits die Wettervorhersagen auf 4 verschiedenen Wetterportalen: ich will am Seenlandmarathon in Pleinfeld teilnehmen. Da wäre Migränewetter nicht besonders gut. Aber es schien so, als ob ich Glück haben sollte. Am Abend vorher suche ich die Laufkleidung zusammen, was zieht man an, wenn es 16°C haben soll und evtl. (oder auch nicht) ein bisschen Sonne. Endlich habe ich mich entschieden: mein schwarz/weißes Hoodie, hier kann ich die Ärmel ganz einfch hinaufstülpen, wenn es wärmer wird, meine schwarze 3/4 Tight und meine schwarze Windweste (ich bin etwas empfindlich bei kaltem Wind).

Meine Laufschuhe 
 Bikila EVO von 
 Vibram FiveFingersSonntag früh um 7:30 Uhr stehe ich auf und koche Kaffee. Ich fühle, es ist nicht ganz mein Tag, nach 2 Tassen Kaffee, Waschen, Zähne putzen und im Internet nach dem Wetter schauen geht es mir etwas besser. Um 8:45 Uhr mache ich mich auf den Weg. Die Strecke nach Pleinfeld ist frei und schön zu fahren: auf dem Frankenschnellweg zum Kreuz Nürnberg Süd, Richtung Schwabach, Ausfahrt Roth und fast bis Röttenbach ist die Strecke 2-spurig, danach gut ausgebaut, stellenweise auf der einen und dann wieder auf der anderen Seite 2-spurig. In Pleinfeld suche ich einen Parkplatz - und habe großes Glück, ich finde einen direkt bei der Schule, in der es Toiletten gibt, Umkleiden und auch die Duschen.

Dann gehe ich meine Startnummer holen. Ich habe mein Bändchen für den Chip vergessen! Da ich Schnellschnürsystem an meinen Schuhe habe, muss ich den Chip um das Fußgelenk binden. Aber im Auto könnte ich noch eines haben. Also nochmal zurück zum Auto, schnell noch mal auf die Toilette und dann wieder zurück. Inzwischen ist es 10:50 und es geht dann auch bald los. Ich sortiere mich ziemlich weit hinten ein, mache den Mp3-Player meines Handys startklar und meine TomTom sucht GPS-Signal.

Beim Seenlandmarathon 2015Der Startschuss, es geht los. Erstaunlich schnell komme ich über die Startlinie und ich laufe den anderen Läufern hinterher. Die Strecke führt erst über die Mandlesmühle und es geht auch gleich ziemlich bergauf. Danach einen Bogen und irgendwann liegt plötzlich der große Brombachsee links neben der Strecke. Ein schöner Anblick! Ich bin in Pleinfeld geboren und aufgewachsen, aber damals gab es das Seenland noch nicht, das wurde erst angelegt, als ich Nürnberg zu meiner Wahlheimat gemacht hatte. Somit ist der Anblick für mich neu und ich genieße ihn. Plötzlich ziehen schwarze Wolken auf und ich bin froh, dass ich meine langen Ärmel runterziehen kann, ich bin froh, dass ich mich für das langärmlige Hoodie entschieden habe. Es ist unangenehm, der Wind pfeift und ich hoffe, dass es nicht anfängt zu regnen. Aber nach einer Weile wird es besser, sogar die Sonne scheint hin und wieder.

Beim Seenlandmarathon 2015Und dann geht es eine Zeit lang entlang des Sees und dann hinein in den Wald, der Asphalt wird abgelöst von festem Waldboden und das Wetter ändert sich immer wieder mal. Ich bin auch sehr froh, dass ich meine Brille mit den gelben Gläsern aufgesetzt habe, so erscheint alles, als ob die Sonne immer schiene und meine Augen sind gegen den kalten Wind geschützt. Ca. alle 4 Kilometer gibt es Versorgungsstationen mit vielen engagierten Helferinnen und Helfern und auch auf der ganzen Strecke stehen immer wieder Zuschauer, die uns anfeuern. Das angenehmste für ist ist aber, dass ich nie alleine laufe (im Gegensatz zum letzten Halbmarathon, wo ich lange Zeit ganz einsam im Wald lief). Ich sehe viele Läufer/innen vor mir und auch hinter mir und immer wieder überhole ich Läufer, dann überholen diese mich wieder. Es macht großen Spaß!

Beim Seenlandmarathon 2015Wie immer klappt es sehr gut bis Kilometer 17, ich habe 8,9 km/h auf der Uhr. Dann lasse ich wie üblich nach. Erschwerend kommt noch hinzu, dass es kurz vor dem Ziel noch einen Berg zu besteigen gilt. Danach geht es glücklicherweise stetig bergab bis ins Ziel. Ich bin glücklich, ich habe meinen 3. Halbmarathon geschafft! Meine Medaille lasse ich gravieren, dort erfahre ich meine Nettozeit: 2:25:35 (auf der Urkunde lese ich später 2:25:34 ;-) ). Egal, die 2:30-Hürde ist gefallen!

Beim Seenlandmarathon 2015Ich treffe noch Petra und Werner und nach einem Kaffee gehe ich zum Auto und fahre nach Hause. Ich dusche und lege mich mit meiner Katze Ramona auf das Sofa. Pleinfeld war seit je her ein Ziel, seit ich das erste Mal vor vielen Jahren zum Zuschauen hier war - und da ich hier geboren und aufgewachsen bin, wollte ich in jedem Fall diesen besonderen Lauf hier machen. Und das auch noch sehr erfolgreich. Ich bin irgendwie stolz auf mich!

 

© Petra Schuster
Nürnberg, 20.09.2015

Halbmarathon beim Seenlandmarathon in Pleinfeld
Eintrag in meinem Lauftagebuch

 

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