home > Laufgeschichten > 17. Fränkische Schweiz Marathon am 04.09.2016

HM beim 17. Fränkische Schweiz Marathon

am 4. Sepbtember 2016

Startnummer 1380

17. Fränische Schweiz Marathon

Urkunde Tiergartenlauf

 

Gestern versuchte ich herauszubekommen, ob das Wetter halten würde. Die Wettervorhersagen der verschiedenen Wetterportale waren gespalten: bei einigen sollte es gegen 12:00 Uhr anfangen zu regnen, bei anderen erst Abends, bei einem sogar schon ab früh Morgens. Ich legte die Laufkleidung heraus, die ich anziehen wollte und packte die Tasche, um hinterher duschen und mich umziehen zu können.

Vibram Bilila EVO Der Wecker weckt mich - viel zu spät. Es ist 8:30 Uhr. Wenn ich mit dem Zug nach Ebermannstadt fahren möchte, müsste ich in spätestens 10 Minuten los. Also doch mit dem Auto. Ich checke nochmal zwei Wetterportale - und gebe auf. Ich ziehe meine leichte 3/4 Tight an, ein kurzärmliges Shirt, vorsichtshalber meine kurzärmlige Weste und packe meine Armlinge ein. Ich entscheide mich gegen meine Regenlaufschuhe und nehme in Kauf, dass ich nasse Füße bekomme (bei den Zehenschuhen ist das Material zwischen den Zehen nur Stoff). Dann setze ich meine rosa Baseballcap auf, setzte meine Sonnenbrille mit variablen Gläsern auf die Mütze drauf, setze meine Brille auf und dann geht es los zum Auto.

Ich stelle das Navi (bzw. Google Maps auf meinen Smartphone) an und es funktioniert wieder mal nicht. Irgendwie besteht es drauf, dass ich mit dem Zug fahre. Da ich meine Lesebrille nicht auf habe, erkenne ich den Fehler nicht. Mittlerweile befinde ich mich bereits auf dem Frankenschnellweg. Ich weiß, dass ich diesem bis Forchheim Süd folgen muss und dann über die Dörfer, da die Hauptstraße nach Ebermannstadt heute den ganzen Tag gesperrt sein wird. Irgendwie klappt das mit dem Navi dann doch, verfahre mich trotzdem und komme dann doch gegen 10:00 Uhr in Ebermannstadt an. Einen Parkplatz finde ich nach einigem Suchen auch noch - merke mir aber nicht, wie die Straße heißt, nur wo sie ungefähr ist.

Jetzt muss ich mich beeilen, Zeit um mein Gepäck bei der Gepäckaufbewahrung abzugeben habe ich nicht, ich versuche die Startnummernausgabe zu finden. Vor lauter Hetze stolpere ich und falle kerzengerade auf die Hände. Aber zum Glück ist nicht viel passiert, lediglich Druckstellen an den Handballen. Ich hole die Startnummer beim Landratsamt ab es ist die 3180. Und dann gehe ich um die Ecke zum Start.

Die Laufstrecke beim 17. Fränkische Schweiz Marathon Ich schaue mir nochmal die Streckenskizze an: die Strecke führt für die Halbmarathonies an Streitberg und Muggenberg vorbei ein Stück weit Richtung Sachsenmühle und nach einer Kehre wieder zurück. Die Marathonläufer waren schon um 8:30 Uhr erst in die andere Richtung gestartet, gewendet und dann auf der Halbmarathonstrecke bis Behringersmühle gelaufen, wo die meisten bereits gewendet haben und uns bald wieder entgegenkommen werden. An der Strecke soll es ca. alle 5 Kilometer Versorgungsstationen in beiden Richtungen geben.

Bernd Weißmeier beim 17. Fränkische Schweiz MarathonUnd hier am Start steht auch schon der erste Bekannte von mir: Bernd Wießmeier. Ich freue mich sehr, dass ich ihn hier treffe. Er macht auch gleich ein Bild von mir (siehe oben). Und da kommt Helmut Böhm und begrüßt mich. Ich frage ihn, welche Zeit er anpeilt, er meint 2:30, ich möchte 2:40 schaffen, denn im Vorfeld hatte ich zwar schon im Training Halbmarathons gelaufen, aber ich war im Gegensatz zu letztes Jahr nicht besonders schnell. Da wird er wohl ein ganzes Stück vor mir laufen.

Am Start beim 17. Fränkische Schweiz MarathonUnd dann um 10:45 Uhr geht's los, es wird runtergezählt und dann der Startschuss. Nach ein paar langsamen Gehmetern komme ich auch schon in's Laufen, über die Startlinie, drücke wie alle anderen auf den Startknopf meiner TomTom Runner Laufuhr und dann geht es rechts herum auf die Hauptstraße. Und jetzt ca. 1 Kilometer bergauf. Helmut zieht weg. Ich bin überrascht, wenn er so schnell so weit wegzieht, dann schaffe ich es nie in 2:40 und scheine sehr langsam zu sein. Ich beschließe, Helmut zumindest so lange wie möglich von hinten im Auge zu behalten.

17. Fränkische Schweiz MarathonDie Landschaft ist wunderschön, die Sonne scheint sogar ein bisschen und noch laufen die Läuferinnen und Läufer ziemlich zusammen und wir laufen den Berg hinauf. Ich fühle mich gut und hoffe, dass das Wetter so hält.

Als es dann bergab geht, komme ich Helmut immer näher und schließlich laufe ich sogar eine Zeit lang neben im her, lasse ihn sogar zurück. Ich denke mir, wenn es hier ständig bergab geht, muss ich auf dem Rückweg ja auch wieder bergauf, da brauche ich ein bisschen Puffer. Und plötzlich eine Stimme meben mir: Günther Kiefhaber, mein Pacemaker vom Nürnberg Stadtlauf im letzten Jahr überholt mich und wundert sich, dass ich heute hier mitlaufe. Dieses Jahr läuft er mir aber gleich davon.

Auf der gegenüberliegenden Fahrbahn kommen uns die ersten Marathonläufer auf ihrem Weg zum Ziel entgegen. Ich sehe Anton Leitner von Marathon4you, Roland Blumensaat grüßt mich und plötzlich sehe ich auch schon meinen Arbeitskollegen Tom Gößl, der den Halbmarathon läuft, er ist bereits auf dem Rückweg. Und nun auch noch Gerhard Wally Marathonläufer auf dem Weg ins Ziel.

So ca. alle 5 Kilometer trinke ich bei jeder Wasserstelle ein kleines bisschen. In Streitberg gibt es dann plötzlich Sambatrommeln und Sambatänzerinnen machen Stimmung. Da läuft man doch gleich viel leichter und freut sich auf den Rückweg, wenn wir wieder hier vorbeikommen. Eine zweite Samba-Trommelband steht in der Nähe der Kehre. Und jetzt komme ich auch zur Kehre, ca. bei Kilometer 10,4. Jetzt geht es wieder zurück, subjektiv ständig bergauf, was aber laut Streckenprofil gar nicht sein kann (der Anton hat es in seinem Laufbericht genau andersherum empfunden ;-) ). Egal. Nach ein paar Metern sehe ich Helmut auf mich zulaufen, er ist auch schon kurz vor der Kehre, also gar nicht weit hinter mir. Und schon kommt von hinten eine Stimme: Lars Michalke, er ist Pacemaker für 4:30 für den Marathon und hat eine Fahne auf dem Rücken gebunden, wo die 4:30 drauf stehen. Er hat einen Läufer im Schlepp. Wir wechseln ein paar Worte und schon ist er weg.

Und dann kommt Kilometer 13, der Wind frischt auf und es fängt an zu regnen. Ich schließe meine kurzärmlige Weste, denn was ein echter Astmatiker ist, muss auf seine Lunge achten. Ich überlege, ob ich meine Armlinge anziehe, warte aber noch ein bisschen. Und tatsächlich regnet es zwar weiterhin, aber der Wind bläst nicht mehr so kalt. In Streitberg gibt es dann wieder Stimmung, trotz Regen - und hier müssen wir rechts abbiegen, ein Stückchen durch den Ort, wo es ein kleines Volkfest gibt - und dann wieder zurück auf die Hauptstraße.

Zieleinlauf beim 17. Fränkische Schweiz MarathonUnd dann sehe ich das Ziel. Es geht mir gut, ich hatte gar keine so schweren Momente wie sonst immer und habe auch nur bei den vier Versorgungsstellen ganz kurze Gehpausen von höchstens 40 Meter gemacht. Ich habe ganz vergessen auf die Uhr zu sehen und glaube, auf der Zieluhr irgendwas mit ...37 gelesen zu haben. Aber ob das für den Halbmarathon oder den Marathon gegolten hat, weiß ich nicht.

Medaille beim 17. Fränkische Schweiz MarathonIch bekomme eine Medaille um den Hals gehängt und gehe ein alkoholfreies Weizen holen. Ich warte auf Helmut, aber er kommt nicht. Ich mache mir schon Sorgen. Aber dann sehe ich ihn doch. Er erzählt mir, dass er noch Krämpfe in den Beinen gehabt hatte. Das ist sehr schade und war bestimmt sehr schmerzhaft.

Ich hole noch meinen Starterbeutel, den ich in der Umkleide im Landratsamt gelassen hatte. Nun heißt es das Auto suchen. Aber zum Glück finde ich es dann doch ziemlich rasch. Über die Dörfer geht es zurück nach Nürnberg, Navi brauche ich nicht, eine lange Schlange von Autos fährt Richtung Frankenschnellweg und ich muss einfach hinten nach fahren.

Zuhause dann im Internet das Ergebnis: netto 2:32:19! Toll! 138. von 144 Frauen, 554. von 569 Teilnehmer am Halbmarathon (m+w). Die Letzte kam in 3:27 ins Ziel. Da bin ich wirklich sehr stolz auf mich, vor allem auch, weil ich die erste Hälfte in 1:13:18 und die zweite Hälfte in 1:19:03 gelaufen bin (es war auf der zweiten Hälfte ja die kleine zusätzliche Schleife in Streitberg eingebaut und das Ziel lag ein paar Meter weiter hinten als der Start). Das heißt, ich habe die zweite Hälfte nichts verloren und bin nicht oder nur unwesentlich langsamer geworden.

Laufinfos 17. Fränkische Schweiz Marathon


© Petra Schuster
Nürnberg, 04.09.2016

17. Fränkische Schweiz Marathon
Eintrag in meinem Lauftagebuch (anklicken)

 

 

Seitenanfang