Heute ist Gesundheitstag in meiner Firma. Ich mache meine Runde, spiele das Gewinnspiel und Nachmittags komme ich wieder zur Gewinnziehung. Und ich gewinne etwas: 2x Shihatsu-Massagen. Das fängt gut an! Ich arbeite noch ein bisschen und mache dann Mittagspause. Ich fahre schnell in den Südwestpark (ist ja nur 3 Minuten von der LGA entfernt) und hole meine Startunterlagen, Startnummer 728. Ich treffe Thomas Schäf, einer der Organisatoren und ein ehemaliger Indoor Marathoni.
Zurück in der LGA ziehe ich mich nach Dienstschluss noch um, meine Vibram FiveFingers an, befestige meinen "Chip" an meinem Fußgelenk und dann geht es schon los. Ich bekomme einen traumhaften Parkplatz und gehe zur Festwiese. Und schon finde ich Petra und Walter. Das freut mich sehr, da habe ich doch meinen kleinen Fanclub dabei! Plötzlich tippt mir jemand an die Schulter - Carmen eine Arbeitskollegin, die früher immer behauptet hat, dass man sie nie zum Laufen bringen könnte. Aber sie meinte, irgendwie seien ihr meine Worte ("wichtig ist für mich nicht das Ankommen, sondern das Loslaufen") nie aus dem Sinn gegangen und dass sie mich heute immer wieder mal zitert.
Ich finde auch die Leute des Team Federal Mogul, der Verein, für den ich heute auch laufe. Noch ein paar Worte und dann gehe ich an den Start - ganz weit hinten. Startschuss und es geht los - na ja, wie immer stockt es gleich wieder und wir gehen langsam Richtung Startlinie. Aber dann geht es auch schon los. Ich werde gleich noch von ganz vielen Läuern überholt, kaum noch jemand hinter mir - wie immer.
Die Strecke führt noch ein paar Straßen und Kurven durch den Südwestpark und dann geht es hinaus, eine kleine Weile die Gebersdorferstraße entlang, durch ein paar kleinere Straßen und runter Richtung Wiesengrund. Und jetzt kann man einfach so dahintraben. Es geht immer mal durch Wohngebiete, ein paar wenige Menschen stehen vor ihren Häusern und schauen uns nach. Alle 2 km gibt es eine Wasserstelle mit Isogetränk und Wasser. Irgendwann geht es unter der Bahnbrücke entlang, ganz nahe am Hochwasser, das fast auf den Weg schwappt. Thomas hatte mir heute Nachmittag erzählt, dass gestern hier das Wasser noch 60 cm und heute Morgen noch 10 cm den Weg überschwemmt hat und man dachte, dass die heutige Strecke verlegt werden müsse. Da haben wir ja nochmal Glück gehabt.
Bei Kilometer 5 lege ich eine kleine Gehpause ein. Auf der rechten Seite des Weges blühen eine Menge lila Disteln. Das sieht sehr hübsch aus. Ich trabe weiter. Eom Walker mit Stöcken überholt mit schnellen Schritten. Die Walker sind 5 Minuten nach uns gestartet. Nach Kilometer 6 geht es zum Damm hinauf und es gibt wieder Wasser. Scharf rechts nun Richtung Südwestpark am Kanal entlang zurück. Ich gehe noch eine kleine Weile mit einem Läufer im gelben T-Shirt und unterhalbe mich ein bisschen und dann jogge ich wieder los. Ein Nordic-Walker hatte uns überholt. Ich versuche ihn einzuholen. Bei aller Liebe, langsam sein ist ja o.k., aber langsamer als ein Walker, der 5 Minuten nach uns gestartet ist? Nein, das geht gar nicht.
Hier ist kein Schatten! Es ist ziemlich warm. Aber ab Kilometer 7 fühle ich mich gut. Ich ziehe das Tempo an und überhole etliche Läufer und Läuferinnen, die zurückfallen. Das macht mir Mut. Der Nordic-Walker ist auch schon überholt, aber das Geräusch seiner Stöcke auf dem Asphalt begleitet mich bis fast ins Ziel - und schiebt mich damit an. Nun geht es wieder durch ein Wohngebiet, nochmal durch ein kleines Waldgebiet und nun sind wir fast am Ziel, unter der Brücke durch und hoch in den Südwestpart. Ich höre meinen Namen und da ist auch schon Walter, der mich nochmal anfeuert, ein Bild macht und mich eine Weile Richtung Ziel begleitet.
Und da steht plötzlich ein Mann, sieht mich an, dreht sich um, pflückt eine Blume und hält sie mir hin. Ich bin ganz perplex und freue mich! Es geht um die Kurve und auf die Zielgerade. Ich muss noch meinen Gurt zurechtrücken, damit meine Startnummer erkannt wird. Dann sagt der Sprecher "Hier kommt Petra Schuster - vom Indoor Marathon" also auch hier bin ich schon bekannt wie ein bunter Hund :-).
Hinter der Ziellinie steht Petra und macht auch noch ein Bild von mir mit der Blume in der Hand. Ein bisschen Wasser trinken und dann gehe ich auch schon zum Auto um mich ein bisschen frisch zu machen. Beim Auto angekommen, entschließe ich mich spontan, nicht mehr zur Lauf-Party zurückzugehen, sondern nach Hause zu fahren, mich zu duschen und alles ein bisschen sacken zu lassen. Mein Come-back zu Laufveranstaltungen war sehr erfolgreich. Das reicht dann aber für's erst Mal. Und schließlich muss ich morgen wieder arbeiten.
Ich bin wieder mit der App von Sports Tracker gelaufen (die einzige App für Android Smartphone, in der man Runden stoppen kann und sich dann nicht nur die Auswertung pro Kilometer, sondern auch für die eigenen Runden ausgeben lassen kann.
Hier könnt ihr die Daten dieses Laufes sehen.
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© Petra Schuster
Nürnberg, 13.06.2013
